Selbstliebe - Die schönste Art "Ich liebe mich" zu sagen

Bevor ich mit meiner persönlichen Einsicht zu diesem Thema auffahre, möchte ich einige provokante Fragen stellen:

 

Wie oft hast du dich, lieber Loslasser, weichkochen, bequatschen, unterbuttern, degradieren oder gar so klein machen lassen, dass du dir wie ein Häuflein Elend und wie ein ewiges Opfer vorkamst? 

 

Wie oft hast du nachgegeben, wie oft hast du über schlechte Angewohnheiten und Verhaltensweisen anderer Menschen hinweggesehen nur um sie nicht vor den Kopf zu stoßen aber selbst unterzugehen? 

 

Und wie oft ist es dann vorgekommen, dass genau diese Menschen kein Problem damit hatten dir knallhart Dinge an den Kopf zu werfen oder über dich schlecht zu reden, bis du das Handtuch geworfen hast? Wie oft sind Wut und Tränen in dir aufgestiegen, weil du buchstäblich deinen ganzen Frust so lange begraben hattest? 

 

Wie oft hast du dich hinterher geärgert, dass du nicht für dich eingestanden bist, weil sonst niemand da war? Wie oft hast du dir selbst die Schuld an allem gegeben?

 

Kommen dir diese Sätze und Situationen bekannt vor? Das sind typische Momente, in denen sich der Loslasser und Herzmensch wiederfindet. Wir sind darauf trainiert immer lieb und artig jeden zu unterstützen und vor allem unsere eigenen Bedürfnisse und Vorstellungen hintenanzustellen. Kümmern, Versorgen, Betreuen, Unterstützen anderer Menschen bestimmt unser Leitbild aber uns selbst sehen wir nicht, sehr lange nicht.

 

Meistens ist es ein besonderes Ereignis, dass uns (hoffentlich) die Augen öffnet. Mein Vater sagte immer, ein Mensch muss erst so tief fallen, bis er seine Kräfte sammelt und wieder allein emporsteigt. Wie Recht er hatte!

Im Dualseelenprozess ist es die Begegnung mit dem Gefühlsklärer die uns auf härteste Weise einen Spiegel vorhält und zeigt wie wenig wir uns selbst und unsere Bedürfnisse wahrnehmen. Er lehnt uns so lange ab und verletzt uns so lange bis wir endlich begreifen, dass es so nicht weitergehen kann. Wir lassen endlich los, gehen weg und schauen zum ersten Mal auf uns selbst. Und wir erkennen, dass wir verdammt nochmal genauso viel Wert sind wie alle anderen, denen wir diese Liebe und Zuneigung entgegenbringen. Wir verstehen endlich, dass Selbstliebe nichts mit Egoismus zu tun hat, sondern die gesunde Portion Aufmerksamkeit und Achtsamkeit für uns selbst ist.

 

Wir erkennen in vielen Situationen schneller was uns gut tut und was nicht. Wir artikulieren unsere Wünsche, Bedürfnisse und auch Befürchtungen zeitnah ohne Angst davor zu haben andere vor den Kopf zu stoßen, zu verletzen oder etwas zu verlieren. Wir lernen unsere Grenzen zu setzen und zu wahren, weil wir stärker sind und unseren Wert endlich erkannt haben. Wir akzeptieren keine schlechten Situationen oder sitzen diese aus und wir sagen schneller „Nein“ wenn etwas einfach nicht passt.

 

Ich kann euch nur ermutigen diesen Weg zu gehen, der sehr steinig und hart ist, aber ich kann euch aus persönlicher Erfahrung sagen, er ist es wert. Ihr seid es euch wert.

 

Manche Situationen wiederholen sich, weil naja, das Universum und das Karma-Team einfach kreativ sind und wir lernen müssen in der gleichen Situation nicht gleiche Muster an den Tag zu legen. Wir lernen in Selbstliebe zu handeln und eine Situation zu beenden, wenn sie uns nicht mehr förderlich ist. Wir harren nicht mehr in der Ohnmacht aus und warten bis sich etwas zu unseren Gunsten verändert. Unsere Situation (auch mit dem Dual) ändert sich nur wenn wir aktiv in die Handlung gehen und in Selbstliebe agieren, Grenzen setzen und Dinge und Menschen loslassen, die uns nicht guttun. 

 

Nichts ist befreiender als der Moment, wenn du „Ja“ zu dir und „Nein“ zu jemanden oder etwas sagst, dass nicht dein Wohl im Sinne hat.